Ziel: Fertig werden vor dem Winterloch
Seit einem Jahr läuft die Umgestaltung des westlichen Römerbrücken-Kopfes. Ein Bauprojekt mit großen Auswirkungen auf den Verkehr. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte es früher fertig sein als geplant.
TRIER-WEST | Nach einem knappen Jahr Bauzeit fällt die Zwischenbilanz positiv aus: „Wir liegen voll im Zeitplan und sind jetzt aus dem Gröbsten raus. Der größte Teil der Leitungsverlegungs- und Tiefbauarbeiten ist abgeschlossen. Auch andere Gewerke mit hohem Schwierigkeitsgrad sind weitgehend abgearbeitet“, sagt Karl-Alois Romberg vom Amt StadtRaum Trier. Der 62-Jährige ist Projektleiter der Umgestaltung des westlichen Römerbrücken-Kopfes und mit dem bisherigen Verlauf „sehr zufrieden“.
Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Auftragsfirmen Christoph Schnorpfeil und Köhler Straßenbau (beide Trier) sei gut, und das Wetter habe bisher keinen Strich durch die Zeitrechnung gemacht. Lediglich am Dauerstark-
regen-Tag 15. Juli habe man eine „Schlechtwetter“-Auszeit genommen. Das Hochwasser habe auf der Baustelle keinerlei Probleme bereitet: „Hier in Trier ist die Mosel ja ,nur’ bis 9,34 m gestiegen. Das liegt für den Bereich Römerbrücke absolut im grünen Bereich.“
Also steht einem Abschluss der Bauarbeiten im Frühjahr nichts im Wege? „Nach jetzigem Stand nicht“, erwidert Rombach; „Wenn alles weiterlaufe wie am Schnürchen, dann könnte vielleicht auch früher Schluss sein.“ Die Bestfall-Variante sähe laut Rombach („Aber ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster hängen“) so aus: „Wir schaffen es, bis kurz vor Weihnachten die endgültigen Fahrbahndecken aufzubringen und die Anschlüsse an die Straßen, die am Brückenkopf zusammentreffen, herzustellen.“ Das sei ein ehrgeiziges Ziel, an dem die Firmen arbeiteten. Was in die Quere kommen könnte, ist vor allem die Witterung: „Zu kalt, zu viel Regen – dann müssen wir auf jeden Fall in die Verlängerung.“ Und die würde für die Straßenbauer erst nach dem „Winterloch“ im Frühjahr beginnen. Denn im Januar und Februar sind branchenüblicherweise die Asphalt-Mischanlagen zwecks Revision außer Betrieb: „Dann können wir also kein Material bekommen. Und somit würde sich die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe auf März oder April verschieben sofern auch dann das Wetter mitspielt“, orakelt Romberg.
Aktueller Schwerpunkt auf der Baustelle sind die Verlegung des Natursteinpflasters vor dem ehemaligen Luxemburger Eck (Einmündung Aachener Straße); parallel dazu werden Verkehrsinseln eingebaut.
Am 23. August verlagert sich das Baufeld – und damit die Verkehrsführung für die Kraftfahrzeuge. Aus der Aachener Straße kommend geht es durch einen engen Korridor denn gleich links in den künftigen Kreisel und dann auf die Römerbrücke. Ansonsten bleibt für den KFZ-Verkehr alles wie gehabt: Alles über 3,5 Tonnen wird weiträumig umgeleitet; aus Richtung Altstadt bleibt die Römerbrücke gesperrt. Das gilt auch für die Stadtbusse der Linien 1 (fahren Umleitungen über die Konrad-Adenauer-Brücke) und 81 (über Kaiser-Wilhelm-Brücke) in die Weststadt und zurück.
Die Brückenkopf-Umgestaltung ist ein multifunktionales Zukunftsprojekt. So sollen Triers Westen ein anspruchsvoll gestaltetes „Eingangstor“ erhalten und sich die Verkehrsbedingungen für Fußgänger und Radfahrer deutlich verbessern.
Alles neu am Brückenkopf West
Die Umgestaltung des Römerbrücken-Kopfes in Trier-West ist ein komplexes Projekt. Neben dem Neubau des Kreisels, den es an dieser Stelle früher schon einmal gab, umfasst es den Ausbau der Zufahrten aus Eurener, Aachener und Luxemburger Straße, die Erneuerung der Geh-/Radwege und deren Querungen, der Straßenbeleuchtung, der Bushaltestellen und der Stützmauer der Bahnrampe. Außerdem verlegen die Stadtwerke Leitungen. Die Kosten sind mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt; knapp die Hälfte davon zahlt das Land.
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