Spundwände machen Deich stabil
2021 ist der Hochwasserschutz in Trier-Nord komplett. Im finalen Bauabschnitt werden rund vier Millionen Euro investiert. Dabei kämpfen die Planer mit besonderen Herausforderungen.
Es ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gewährleistung des Hochwasserschutzes für den Trierer Norden: Im Rahmen der Arbeiten am Schutzdeich zwischen der Deutschen Jugendherberge und dem Ratio-Einkaufsmarkt sind Spundwände aus Stahl gesetzt worden.
„Somit ist sichergestellt, dass die Stadt Trier vor einem 50-jährlichen Hochwasser geschützt ist“, sagt Ulrich Kleemann, der Präsident der bei den Arbeiten federführenden Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord.
Seit November 2019 laufen die Arbeiten zum zweiten und finalen Bauabschnitt der Sanierung. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern wird der Deich instand gesetzt. Rund vier Millionen Euro werden dafür investiert. 90 Prozent hiervon übernimmt das Land Rheinland-Pfalz. Ende 2018 war bereits der erste Bauabschnitt zwischen der Kaiser-Wilhelm-Brücke und der Jugendherberge fertiggestellt worden. Er kostete 5,5 Millionen Euro.
Durch den Deich entlang des Zurlaubener Ufers werden 25 000 Menschen und zwei Krankenhäuser in den dahinterliegenden Stadtgebieten schon seit Jahrzehnten vor Überflutungen geschützt.
Allerdings hatte der Deich aus den 1930er Jahren über die Jahre an Standsicherheit verloren. Mit dem voraussichtlichen Ende der Bauarbeiten im Jahr 2021 wird der Deich aber wieder den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.
Vor eine besondere Herausforderung waren die Planer aufgrund der Bäume auf der Deichkrone sowie auf den wasser- und landseitigen Böschungen gestellt. Deren Baumwurzeln reichen tief in den Deich hinein bis in das Grundwasser und lockern den dichten Boden auf, was sich negativ auf die Standsicherheit auswirkt.
„Um möglichst viele Bäume erhalten zu können, erfolgt die Deichsanierung im Wesentlichen durch den Einbau, der jetzt fertiggestellten Spundwand als Innendichtung“, erklärt Kleemann.
Somit habe eine Durchsickerung des Deiches oder eine Beschädigung der Deichböschungen keine Auswirkungen auf den Hochwasserschutz der Stadt Trier. Für den Einbau der Spundwand im erforderlichen Abstand zu den Bäumen und den Neubau des Deichverteidigungsweges musste die Deichkrone verbreitert werden. Dazu wurde im Bereich zwischen Jugendherberge und Cusanushaus eine circa 200 Meter lange Winkelstützwand gebaut und hinterfüllt.
Der Einbau der Spundwände musste wegen der nahen Bebauung der Jugendherberge und des Fast-Food-Restaurants möglichst erschütterungsarm erfolgen. Ein Gutachterbüro überwachte die Erschütterungen in den Gebäuden, während die Spundwände in den Boden eingepresst wurden.
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